Die grossen Online-Player Amazon und Alibaba ringen um die weltweite Führungsposition. Aktuell hält das amerikanische Unternehmen von Jeff Bezos noch die Spitzenposition. Doch die Chinesen mit CEO Jack Ma setzen zum Angriff an. Dabei setzt Alibaba auf Big Data als Waffe und verfolgt generell im Onlinehandel eine andere Strategie als Amazon. So wollen die Amerikaner möglichst viel Umsatz selber generieren, während sich Alibaba mehr als Anbieter einer Verkaufsplattform für viele kleinere Händler sieht.

Datenschutz spielt in China kaum eine Rolle

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Giganten ist die Positionierung von Alibaba als Dienstleister für Big Data. Dabei hilft dem Unternehmen auch das deutlich geringere Bewusstsein für Privatsphäre in China. Amazon ist bei fast allen Neuerungen für Alexa oder Services wie der Lieferung direkt ins Haus dazu gezwungen, strenge Richtlinien zum Datenschutz zu befolgen.

In China fehlen solche Regelungen fast komplett. So speichert Alibaba schon biometrische Daten aus Fotos von einigen hundert Millionen Chinesen zum Test einer Bezahlfunktion mit Gesichtserkennung. Damit und mit verschiedenen Blockchain-Patenten will Jack Ma letztendlich das Bargeld in China abschaffen.

Sport als Schlachtfeld und Verbindungen zur Regierung

Als Cloud-Dienstleister treten beide Unternehmen auf. Amazon fokussiert sich dabei auf die finanzstarke Formel 1, Alibaba hat unter anderem Leichtathletik und Fussball im Visier. So werden Finanzservices für die UEFA und die Sommerolympiade 2020 in Japan erbracht.

Unklar ist, welche Rolle die chinesische Regierung im Kampf der Giganten spielt. Denn ohne deren Einfluss wird kein Unternehmen in China erfolgreich. So spielt die Datensammlung von Alibaba eine wichtige Rolle im geplanten Social Credit-System, welches die Bürger auch nach ihrer Online-Aktivität bewertet.

Über den Kampf zwischen Alibaba und Amazon berichtete Watson.ch.