12.02.2020 / von Seraina Rossi / Lesezeit 2 Minuten

Für die Reihe „Channel Talk unplugged“ war Daniel Rossi vom Concerto-Team in Dübendorf bei der Firma Tele Locher AG zu Gast. Hier hat Geschäftsführer Richard Locher im Interview seine Sicht der aktuellen und ungeschönten Situation der Reseller auf dem schwierigen ICT-Markt in der Schweiz geschildert. Tele Locher betreibt ein Ladengeschäft mit Onlineshop und bietet Unterhaltungselektronik und Multimedia sowie IT-Gesamtlösungen mit Hardware, Beratung, Services, Installation und Konfiguration an.

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Daniel Rossi: Gibt es einen Hersteller, mit dem Sie sehr zufrieden sind?
Richard Locher: Für mich sticht nicht sofort einer heraus. Es gibt da nicht allzu grosse Unterschiede. Im IT-Bereich arbeiten wir gerne mit HP-Produkten.

Gibt es einen Hersteller, mit dem Sie gar nicht zufrieden sind?
Nein, es haben alle ihre Stärken und Schwächen.

Gibt es einen Distributor, mit dem Sie sehr zufrieden sind?
Mit Alltron sind wir sehr zufrieden.

Aus welchem Grund sind Sie mit ihm zufrieden?
Es ist modern und es gibt dort auch gute Schulungen.

Gibt es ein Produkt für Sie, wo die Marge noch okay ist?
In der Unterhaltungselektronik noch eher. Wobei es auch hier sinkend ist.

Was halten Sie generell vom Online-Handel?
Grundsätzlich praktisch, effizient und zeitgemäss.
Wenn Kunden einfach so mal was online bestellen und nicht genau wissen was sie wollen, ist dies jedoch problematisch, da falsche Produkte bestellt werden.

Was halten Sie von den Online-Preisvergleichsplattformen (z.B. Toppreise.ch)?
Für uns sind solche Plattformen nicht sehr wünschenswert, man lebt jedoch damit und wir stellen uns auch darauf ein. Wir können diese Preise auch einhalten, nur darf man dann jedoch nicht  erwarten, dass wir auch noch kostenlosen Service anbieten. Kauft der Kunde das Produkt bei uns, machen wir das aber.

Wie beurteilen Sie ausländische Online-Anbieter (z.B. Amazon)?
Das ist der nächste Schritt. Sie sind sehr effizient in der Distribution. Sie haben neue Ideen und haben das Potenzial, einiges auf den Kopf zu stellen.

Und sehen Sie hier eine Bedrohung für den schweizerischen Markt?
Ich denke nicht gross. Natürlich gibt es Veränderungen. Gewisse gewinnen, Gewisse verlieren.

Wie sind die letzten Geschäftsjahre verlaufen und wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?
Das Geschäft verschiebt sich ein wenig in Richtung Dienstleistungen.

Was ist Ihr „Erfolgsrezept“ im Kampf um Marktanteile?
Ich habe nicht wirklich ein Rezept, denn wir sind ja relativ klein. Wir schauen, dass wir unsere Arbeit richtig machen und dadurch auch weiterempfohlen werden.

Haben Sie neue Dienstleistungen oder Produkte im Angebot?
Vieles geht in die Richtung von Abos und Serviceverträgen.

Was hebt Ihre Firma von Ihrer Konkurrenz ab?
Partnerschaftliche Zusammenarbeit. Wir versuchen, dass der Kunde zufrieden ist und dass wir ein grosses Spektrum an Services abdecken können.

Expandiert Ihr Unternehmen in der nächsten Zeit?
Expandieren wollen wir aktuell nicht, dennoch werden wir bald neue Mitarbeiter suchen. Für Partnerschaften sind wir ebenfalls offen.

Haben Sie schon einmal über eine Nachfolgeregelung nachgedacht?
Nein, eine Nachfolge ist für mich im Moment noch kein Thema, über das es sich nachzudenken lohnt.

Mit welchen Worten würden Sie Ihre aktuelle Geschäfts-Situation zusammenfassen?
Die Situation ist sehr spannend, es kommen noch grosse Veränderungen auf uns zu.