Chinesische Händler gehen zunehmend aggressiv gegen Konkurrenten vor. Das Spektrum reicht von der Aufforderung, den Verkauf zu stoppen bis zu echter Erpressung. Auch Fake-Bestellungen oder Trojaner sind Werkzeuge in diesem Kampf. Wie ein solcher Business-Krieg ablaufen kann, hat ein Händler aus Deutschland erfahren müssen. Aus dem Ablauf lassen sich Möglichkeiten ableiten, wie man am besten mit derartigen Vorfällen umgeht, bevor durch den Umsatzeinbruch am Ende die eigene Existenz auf dem Spiel steht.

Die Chronik eines Geschäftskrieges

Alles begann mit dem Verkauf einer in China produzierten, kleinen Überwachungskamera durch einen Händler in Deutschland. Dieser bekam eine Mail eines chinesischen Konkurrenten mit der Bitte, den Verkauf sofort einzustellen. Ein solches Vorgehen ist offenbar nicht einmal so selten.

Danach folgten gehäufte Fake-Bestellungen, welche bei Amazon bis zur Prüfung dazu führen, dass der Artikel geblockt ist und nicht anderweitig verkauft werden kann. Bei den wenigen dann doch versendeten Artikeln erfolgte eine Rücksendung mit Garantieantrag und negativer Bewertung. Dazu gab es Drohungen per Mail, dass man über genug Käuferkonten verfüge, um das Geschäft dauerhaft lahmzulegen.

Die Krönung war dann ein Angriff mit einem Trojaner, welcher die Login-Daten des Verkäuferkontos ausspionierte. Der Händler hatte sein Konto zwar abgesichert, eine Sperre gab es dennoch. Erst nachdem ein Fall bei Amazon eröffnet wurde, hörte der Spuk auf. Die Massenbestellungen wurden gelöscht, damit die Ware nun an echte Kunden verkauft werden kann.

Amazon hält sich mit Informationen zwar zurück, empfiehlt aber für solche Fälle, den Verstoss gegen die Richtlinien sofort zu melden. Nur so können schnell Gegenmassnahmen getroffen werden.

Über den Kampf eines chinesischen Händlers gegen einen Konkurrenten auf Amazon berichtete unsere Quelle Shopanbieter.de.