Ein wichtiger Aspekt für die erfolgreiche Umsetzung der digitalen Transformation ist die Teamauswahl. Wenn die Projekt- und Prozessverantwortlichen nicht im Voraus bewusst definiert werden, kann dies auch ein vielversprechendes Projekt zum Scheitern bringen. Welche Mitarbeiter helfen Ihnen, Ihr Digitalisierungsprojekt voranzutreiben und welche betreuen es erfolgreich weiter? Schliesslich gilt es, etliche Hürden zu überwinden. Denn die digitalen Änderungen von fest verankerten Firmenstrukturen werden meist nicht von allen Mitarbeitern begrüsst.

Das Geschäftsmodell oder die gewählte Veränderung hat kaum mehr als 20% Einfluss auf den Erfolg eines Projektes. Auch die finanzielle Ausstattung für Transformationsprojekte ist oft mehr als ausreichend, so dass der Projekterfolg in der Regel nicht unter zu wenig Budget leidet.

Wer im Projekt dabei ist und wie das Projekt-Design aussieht, ist jedoch viel wichtiger. Wer wie viel und wann an der Transformation arbeitet, wie auch die frühzeitige Planung der Projekt-Überführung in die bestehende Firmenstruktur, hebeln mit mindestens 50% den späteren Projekterfolg.

Frühzeitig abklären, wer das Projekt weiter betreut

Unternehmer wissen, dass Erfolg immer ein Marathon ist. Sprinter können kurz brillieren, auf der Langstrecke sind sie aber nicht zu gebrauchen. Wirklich erfolgsentscheidend ist die frühe Antwort auf die Frage: wer sorgt nach Projektende für die Pflege der Ergebnisse? Wer ist zuständig, wenn alle Berater sich wieder verzogen haben und die internen Projektmanager sich neuen Aufgaben aus dem Top-Management widmen?

Die Anforderungen an Projektleitung und Team sind gerade in der Projekt-Startphase enorm. Sie müssen viel Energie und Enthusiasmus aufbringen, um die Widerstände überwinden zu können. Eigene Ideen und Visionen helfen mit, wenn sich das Team nach frustrierenden Rückschlägen motivieren soll. Um diese Wege zu finden und diese als erste zu beschreiten, braucht zusätzlich Mut und Kreativität. Denn oft müssen sich die Transformatoren ihren neuen Weg wie in einem Dschungel mit der Machete freischlagen. Denn auf diesem Weg lauern Strukturen, die sich nur unfreiwillig wegbewegen oder sich am Abenteuer der digitalen Transformation beteiligen wollen.

Die Figur des „Crocodile Dundee“ in New York zeigt das schöne Bild eines Transformator-Archetypen. Kräftig, trainiert, mutig, kreativ, charismatisch und etwas wild. Leider ist sofort aber auch zu erkennen, dass dieser Typ Mensch zwar ideal für das Aufbrechen von Altem und die Erschaffung von Neuem ist, nicht aber unbedingt geeignet für die Pflege und Perfektionierung grösserer, stabiler Strukturen.

Projekt- und Prozessmenschen sind für den Erfolg nötig

Projektmenschen sind nur selten auch Prozessmenschen. Prozessmenschen sind jedoch nötig, um die Transformationsergebnisse in effizienten Abläufen zu professionalisieren. Transformatoren können und wollen kaum über längere Zeit die von ihnen erschaffenen Felder bestellen und Ernten einfahren. Aber: Projekte gleich von Beginn an in die Hände von Prozessmenschen zu legen, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keine gute Idee.

Burgenbauer sind auch keine Statthalter. Beide braucht es aber zur richtigen Zeit. Der bei weitem grösste Erfolgshebel bei Transformationsprojekten ist deshalb die richtige Teamzusammenstellung – nach Projektphasen strukturiert, um das geplante Hand-Over zur Gewährleistung einer nachhaltigen Ernte zu sichern.

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Thomas Czekala, Verwaltungsrat ProSeller AGThomas Czekala

Über den Autor: Thomas Czekala ist Partner, Gesellschafter und Verwaltungsrat der ProSeller AG. Er hat zudem Mandate verschiedener anderer Firmen im Umfeld von Digitalisierung, Marktplätzen und weiteren innovativen Trends. Zusammen mit dem ProSeller-Team baut er für Kunden neue Marktplätze auf und arbeitet an der Weiterentwicklung des firmeneigenen ProSeller B2B E-Commerce-Marktplatzes auf Concertopro.ch, der inzwischen ein jährliches Einkaufsvolumen von über 1,5 Milliarden Franken verarbeitet. Er berät und hält Vorträge zu Fragen der Digitalisierung und Transformation. Als zertifizierter SAFe 4 Agilist und ehemaliger Manager und Gesellschafter der Scout24-Gruppe beherrscht er die modernen Projektmanagement- und Führungsmethoden im unsicheren Innovationsumfeld und kann auf ein breites Feld von Erfahrungen zurückgreifen.