Viele Firmen bieten ihren Mitarbeiten inzwischen an, zumindest einen Teil der Arbeit zu Hause zu absolvieren. Aber bringt dieses Konzept Vorteile oder senkt es die Produktivität? Verschiedene Studien und Firmen kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Es gibt eine Vielzahl von Effekten, die sich zum Teil widersprechen. Auf der einen Seite werden Flexibilität und Einsparung von Mieten für Büroflächen genannt, auf der anderen Seite mangelnde Möglichkeiten zur Zusammenarbeit im Team.

Arbeit zuhause bleibt Ausnahmeerscheinung

Im Moment sind Stellenanzeigen mit Möglichkeit zum Homeoffice noch eine radikale Ausnahme. Wie das Handelsblatt schreibt, bietet eine Arbeitsstelle ohne örtliche Bindung aber viele Vorteile. Die Ablenkung von der eigentlichen Arbeit ist in einem Grossraumbüro wesentlich höher als in den eigenen vier Wänden. Die bessere Konzentration kann kreative und innovative Arbeitsabläufe begünstigen. Zudem spart sich der Arbeitgeber Mieten für teure Büroflächen.

Auf der anderen Seite berichtet die FAZ, dass sich IBM dazu entschlossen hat, seinen Mitarbeitern kein Homeoffice mehr anzubieten. Künftig soll nur noch an sechs Standorten direkt in der Firma gearbeitet werden. Als Grund gibt IBM an, dass wirklich kreatives Arbeiten nur im Team an einem Ort möglich sei. Kritiker vermuten allerdings, dass so Kündigungen provoziert werden sollen, um einen Personalabbau zu erreichen.

Es darf wohl davon ausgegangen werden, dass es den einen richtigen Weg beim Homeoffice nicht gibt. Diese Arbeitsmethode eignet sich nicht für jeden Job und auch nicht für jeden Arbeitnehmer. Immerhin gehört auch ein gesundes Mass an Selbstdiszipin dazu, im eigenen Heim zu arbeiten und nicht zwischendurch andere Dinge im Haus zu tun. Als Konsquenz kann daher auch die Tatsache gewertet werden, dass bei vielen Firmen Homeoffice als individuelle Arbeitsmöglichkeit, nicht aber grundsätzlich angeboten wird.