ICT-Index: ICT-Reseller bei den Krisengewinnern
Ohne Zweifel leben wir in einer überdurchschnittlich turbulenten Zeit. Sich verändernde Rahmenbedingungen sorgen für steigende Preise und ohne Vorwarnung verschieben sich Kunden- und Sortimentsstrukturen. Mehr Flexibilität und Agilität ist nötig, um bei zunehmender Unsicherheit weiter handlungsfähig zu bleiben.
Angst um und Chaos mit Corona, absehbarer Klimawandel, anziehende Inflation, demografischer Wandel und zunehmender Fachkräftemangel sind die ungelösten Top-Themen unserer Zeit. Keiner wird davon verschont. Es betrifft alle und das direkt. Als Ausweg wird fast generell die «digitale Transformation» gesehen. Der ICT-Reseller ist für einmal bei den wenigen Profiteuren.
Der vorliegende ICT-Reseller-Index spiegelt diese gute Positionierung wider. Mit dem sehr guten Novemberwert von 71 erreicht der ICT-Reseller-Index einen Wert, den er letztmals im März 2018 verbuchen konnte. Der November 2020 wurde um 9% geschlagen und zum Vormonat Oktober kann eine satte Steigerung von 13% verbucht werden.
Kumuliert liegt der ICT-Reseller-Index über das Gesamtjahr mit 3% im Plus. Wie das erste Corona-Jahr 2020 bringt nun auch das zweite dem ICT-Reseller ein deutliches Wachstum, nachdem es über mehrere Jahre kontinuierlich bergab gegangen war.
Interessant auch, dass im Produktsortiment «Storage» ein Revival zu beobachten ist. Nachdem die Nachfrage für Speichermedien fast versiegt gewesen war, ist plötzlich das Interesse daran wieder zurück. Zum Vorjahr kann «Storage» um über 83% zulegen, auch wenn der Trend zur Cloud weiter ungebrochen ist. Diese Rückbesinnung ist kein gutes Zeichen, sondern zeigt, dass der neuen Technik noch nicht vollständig vertraut wird. Lokale Speichermedien werden heute aus Angst und zur Absicherung gekauft.
Kultur der Digitalisierung
Natürlich sind wir alle digital vernetzt, always-online, haben unsere Daten in der Cloud und machen pflichtbewusst Home-Office wie es sich gehört. Mit zunehmender Abhängigkeit steigt aber auch die Angst vor dieser allgegenwärtigen digitalen Technik. Kaum einer schaut mehr vollständig durch. Facebook koppelt sich ungewollt vom Internet ab. In Deutschland fallen die Notrufnummern aus. Das neue High-Tech-Auto macht auf der Autobahn selbständig «Phantombremsungen». Die Rückbesinnung auf bewährte ältere Technologien wie physisch anfassbare Speichermedien ist also völlig logisch. Das ist Risiko-Management und ein Symptom nicht loslassen zu wollen.
Seit über 10 Jahren gibt es keinen technischen Fortschritt, auch weil neben dem «Neuen» auch das «Alte» noch weiter betrieben wird. Aus purer Angst. Das gilt nicht nur für die Schweiz und die EU sondern sogar für China, wie neueste Studien zeigen. Doppelte Strukturen und Prozesse überkompensieren die teuer erkaufte Digitalisierung zur Effizienzsteigerungen.
Strategisches Loslassen
Das aktuelle Plateau der digitalen Transformation schreit nach einem bewussten Strategie-Wechsel. Die ersten, die es schaffen sich wirklich zu lösen und ihre Effizienz nachhaltig zu steigern, werden die Führung in der Nachcorona Zeit übernehmen. Es gilt also alle Prozesse auf ihre Sinnhaftigkeit und ihren Wertbeitrag zu überprüfen. Was nichts bringt, das kann und muss gestrichen werden.
Das fängt bei der Speicherung von Dateien an mehreren Orten an und hört beim immer weniger erfolgreichen Suchen neuer IT-Mitarbeiter über Jobplattformen im Post&Pray-Verfahren der 90iger Jahre auf. Von Gigabites an EXCEL-Tabellen neben den automatisierten Prozessen in Buchhaltung und Einkauf ganz zu schweigen.
Wissen und Erkenntnis zusammen mit Vertrauen führt erst zu Verhaltensänderungen. Mitarbeiter und Teams müssten geschult werden, nach welchem Konzept und mit welcher File-Nomenklatur Daten in der Cloud gesichert werden. Darin enthalten wäre auch eine kurze Demonstration der Backup-Strategie inkl. Vorführung eines Recovery-Events. Leider ist dafür keine Zeit.
Vorgesetzte müssten sich die Kompetenz zur erfolgreichen Personalgewinnung aneignen und die Hoheit darüber zurückgewinnen. Die Wirksamkeit zentraler Recruiter sinkt kontinuierlich gerade für IT-Jobs. Personalberater werden immer teurer, ohne wirklich liefern zu können. HR als „Menschenfunktion“ tut sich schwer und hat für sich Digitalisierung als Thema wenn überhaupt erst halbherzig angenommen.
Wann redet man von Fachkräftemangel?
Statistisch hat der demografische Wandel noch gar nicht begonnen und wer heute von Fachkräftemangel redet, der sucht lediglich eine Ausrede. Erst in 3-5 Jahren geht es dort richtig zur Sache. Andere machen es bereits vor: Die Nutzung digitaler sozialer Netzwerke und der Blockchain ermöglichen, diesen zunehmend erfolgskritischen Prozess der Personalbeschaffung vollständig umzukrämpeln. Firmen wie Block2Job machen es im Recruiting vor, setzen vollständig auf die neuen Technologien und besetzen im hart umkämpften IT-Bereich erfolgreich Stellen, trotz Fachkräftemangel.
Es würde also schneller, einfacher und deutlich preisgünstiger gehen, wenn man sich wirklich mit der neuen Technik auseinandersetzen würde. Viele Entscheidungsträger gehen selbst bald in Rente und hoffen nicht mehr Teil der Veränderung sein zu müssen. Operative Mitarbeiter setzen neue Prozesse und Techniken nur halbherzig um, mit der heimlichen Hoffnung, dass diese sich nicht durchsetzen. Das ist menschlich, grenzt aber oft an Sabotage. Es wird bewusst viel Geld zum Fenster herausgeschmissen, um sich nichts vorwerfen zu lassen.
Dies sind nur einige Beispiele. In vielen Funktionsbereichen und Unternehmensprozessen ist es ähnlich: das Alte wird offen oder heimlich weiter betrieben und gepflegt während parallel die neue digitale Zeit eingeleitet wird, selten mit Begeisterung und oft nur als sichtbarer Showcase. Fakt ist, dass Mitarbeiter, Führungskräfte und Geschäftspartner mit dem Change überfordert sind. Fakt ist auch, dass rund 2/3 aller Projekte scheitern und das schlussendlich nicht endlos so weitergehen kann.
Strategisches Loslassen ProSeller übernimmt Verantwortung
Das ProSeller-Team kann nicht zaubern und sämtliche digitalen Fragestellungen dieser Welt beantworten. Wir kennen aber die üblichen Hürden, Optionen und haben die nötige Erfahrung, um auch für schwierige Situation den Einkauf zu automatisieren, zu digitalisieren und alte Zöpfe abzuschneiden. Dies gilt sowohl für die Beschaffung von Hardware, von Software aber auch für Personal. Mit unserem Partnerunternehmens Block2Job sind wir auch zukünftig in der Lage, zuverlässig Kandidaten für offen Stellen zu finden.
Warum wir das können? Wir managen mit der Concerto-Suite seit 2001 täglich über 1,2 Mio. Artikel-Datensätze und bedienen damit über 700 Kunden mit tagesaktuellen und individuellen Daten. Unsere Mitarbeiter betreiben darüber hinaus Systeme im Auftrag unserer Kunden, um deren Belegflüsse zu optimieren und deren Tagesgeschäft effizienter zu betreiben. Mit der Hilfe von Concerto gestalten unsere Kunden den Bedarfsanforderungsprozess für die Beschaffung von Hardware effizient und digital. Damit bleibt mehr Zeit für die zukunftsweisenden Geschäftsfelder im Service-, Beratungs- und Dienstleistungsbereich.
Das Wissen aus dem operativen Betrieb und die Fähigkeit Business-Process-Outsourcing anzubieten, übertragen wir direkt in unsere Consulting-Projekte. Damit sind wir weit mehr als ein normaler Berater, der nur selten selbst die Erfahrungen aus dem echten Tagesgeschäft hat oder die Konsequenzen kennt, wenn ein System mal doch nicht funktioniert.
Wir haben Zeit für Sie.
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Zum ICT-ReSeller-Index
Der Index wird täglich ermittelt und einmal monatlich für den laufenden Monat fixiert. Er basiert auf den anonymisierten Suchaktivitäten der ICT-Reseller bei Verwendung der Concerto Software-Suite und repräsentiert damit ein jährliches Einkaufsvolumen von ca. 1,2 Milliarden Franken bzw. rund 20’000 Abfragen pro Tag. Concerto ist der führende Einkaufs-Marktplatz für professionelle ICT-Reseller in der Schweiz und wird von der ProSeller AG betrieben.
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