ICT-ReSeller-Index: Start in 2. Phase Digitalisierung
Mit dem Dezember-Report zeigt sich das Gesamtbild für 2019: Fast das ganze Jahr lag der ICT-Reseller-Index um -13% unter dem Vorjahr, konnte jedoch zum Schluss noch leicht Boden gut machen. Kumuliert schliesst der Index auf einem Jahresend-Wert von -12% ab.
Mit dem Start ins neue Jahrzehnt beginnt die zweite Phase der digitalen Transformation: Diese muss beim Menschen ankommen. Kunden und Mitarbeiter wollen gemäss ihrem digitalen Stand «abgeholt» und durch diese Phase begleitet werden.
Facts und Trends
Mit wieder leicht gestiegenen Preisen um rund +2% ist der Umsatzrückgang für 2019 mit -10% etwas geringer ausgefallen. Von einem Umsatz- oder Absatzwachstum im Handel sind wir in diesem Jahr aber weit entfernt.
Auch wenn die Zeiten hektisch erscheinen, so verläuft das Handelsgeschäft beim Reseller mit immer weniger Schwankungen oder Ausreissern sehr stabil. Das war früher deutlich anderes. Die «Standardabweichung» lag im 2015 noch bei über 11, hat seitdem kontinuierlich abgenommen und weist mit einem Wert von 7 diese Entwicklung nun auch statistisch messbar aus.
Der Computer ist mit einem Geschäftsanteil von 45% als wichtigster Sortimentsbaustein beim Reseller wieder zurück und das mit dem höchsten Wert seit Beginn der Datenauswertung im 2013. Dieser Sortimentsbereich ist auch der einzige Bereich, bei dem der Reseller im 2019 ein kontinuierliches Wachstum zum Vorjahr verzeichnen konnte.
Das einst als Hoffnung geltende Sortiment «Andere Artikel» hat die Erwartungen nicht erfüllen können und verlor im 2019 kontinuierlich an Gewicht. Trotzdem bleibt per Jahresende für dieses Randsortiment ein hoher Umsatzanteil von 23%, wenn auch mit abnehmender Tendenz.
Erste Phase der digitalen Transformation geschafft
Die Zeitspanne von 2010 bis 2019 wird sehr wahrscheinlich als die erste Phase der digitalen Transformation in die Geschichtsbücher der ICT-Historiker eingehen. In diesen 10 Jahren wurde das Internet mobil, die Datenverarbeitung und Speicherung ist in die Cloud gewandert und eine Vielzahl von Prozessen wurde aus dem analogen Dornröschenschlaf in die digitale Neuzeit katapultiert.
Damit verbunden mussten sich bereits diverse Geschäftsmodelle neu ausrichten, beziehungsweise werden zunehmend grundsätzlich in Frage gestellt. Das lineare Fernsehen aber auch klassische Finanzdienstleister oder Telekom-Gesellschaften suchen fast verzweifelt nach neuen Positionierungen, mit denen zumindest eine Konservierung des Status Quo möglich wäre.
Frühere Grösse bedeutet nicht gleichzeitig auch zukünftiger Erfolg. Ganz im Gegenteil – Altlasten scheinen sogar eher hinderlich für den Sprung in die neue Zeit zu sein. Finanziert durch unglaublich viel Wagniskapital ziehen bislang unbekannte Spieler wie Netflix, Amazon oder N26 mit jungen, dynamischen Teams fast spielerisch an Old-Economy-Unternehmen vorbei.
Zweite Phase der digitalen Transformation: der Mensch
Von der Produkt- und technischen Lösungsperspektive her scheinen wir aktuell ein Plateau erreicht zu haben. Neue, disruptive Innovationen wie früher das Smartphone oder die Cloud sind nicht in Sicht. Künstliche Intelligenz mit all seinen Möglichkeiten braucht sicher noch eine Weile bis zur Marktreife, genauso wie das autonom fahrende Auto der Stufe 6. Die Komplexität im Detail haben viele unterschätzt, so dass die Technik sich erst noch im Labor und auf abgeschirmten Testfeldern bewähren muss, bevor sie dem Konsumenten angeboten werden kann.
Dieser Mangel an fehlenden, neuen Technologien sollte aber jetzt als Chance verstanden werden. Die bereits heute in der Breite vorliegende Technik muss erst noch beim Menschen ankommen, bevor noch anspruchsvollere Technologien angegangen werden könnten. Genau hier liegt die Herausforderung der zweiten Phase der digitalen Transformation. Einen Cloud-Zugang haben, ein Smartphone besitzen, in einem vernetzten Haus wohnen oder sich ein Auto mit diversen Fahrerassistenz-Systemen kaufen können, heisst noch lange nicht, dass diese Technik auch im Alltag angekommen ist.
Nicht alle Menschen können die heute verfügbaren Technologien wirklich wie vom Hersteller beabsichtigt auch sicher benutzen oder fühlen sich uneingeschränkt wohl damit. Dies gilt sowohl für den privaten als auch die professionellen Bereiche. Die Probleme bei der Nutzung sind allgegenwärtig und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein grösserer Vorfall auftreten wird.
Selbst Grossbanken sind regelmässig «offline» und die modernen Autos können mit überall zu kaufender Technik gehackt oder einfach auch nur mal eben geöffnet werden. Mobiles bezahlen mit Near-Field-Communication öffnet Tür und Tor für kriminellen Missbrauch. Die für alles und jedes nötigen Passwords und mehrstufigen Anmeldeverfahren dürfen natürlich keine selbstredenden Kennworte haben oder irgendwo schriftlich notiert werden. Idealerweise gibt es dafür eine App, die auf dem Smartphone dann «sicher» alles verwaltet. Aber wer garantiert dem User, dass hinter der App nicht der Mega-Dieb steht und dann gleich gebündelt alles abräumt?
Der User überblickt kaum noch die Vernetzung und die damit verbundenen Konsequenzen in der Verwendung der digitalen Techniken. Gerade jetzt ist deshalb der digital affine Fachmann mit Menschenkenntnis als Berater, Coach oder einfach nur Schnittstellen-Helfer gefragt.
Die jetzt anstehenden Aufgaben der «digitalen Transformation Phase zwei» müssen sich deshalb an den durchschnittlichen Menschen richten. Und das Wort «Durchschnitt» ist bewusst gewählt, denn hier geht es nicht um die kleine Menge der «Nerds», die in der Technologie-Blase zu Hause ist und für die «alles klar» scheint. Statistisch hat diese Gruppe nämlich nur einen Anteil von unter 10% an der Gesamtbevölkerung. Die restlichen 90% wollen abgeholt und auf dem Weg in die digitale Zukunft mitgenommen werden.
Erfolgsfaktor für diese zweite Phase der digitalen Transformation wird sein, Komplexität aus der verfügbaren Technik herauszunehmen und die jetzt vorliegenden digitalen Anwendungen, Devices, Abläufe und auch Kommunikationsprozesse so einfach wie möglich zu machen. Vieles ist nämlich noch zu kompliziert und rein aus der technischen Perspektive entstanden. Nur wer Technik als Werkzeug für bessere Anwendungen im Alltag bereitstellen kann, wird in dieser zweiten Phase der digitalen Transformation erfolgreich sein. Wahrscheinlich wird dabei weniger mehr sein und diejenige Firma gewinnen, die den Nutzer mit seinen Bedürfnissen besser versteht.
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Seit 20 Jahren hat das Team von ProSeller bewiesen, ein guter Komplexitätsmanager für den Schritt in eine digitale Zukunft zu sein. Sei es mit digitalen Marktplätzen, um den Einkauf zu verbessern, sei es im E-Commerce, um selbst Online verkaufen zu können, oder sei es im Online-Marketing, um eigene, digitale Touchpoints erfolgreich bewirtschaften zu können.
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Zum ICT-ReSeller-Index
Der Index ist ein Service von ProSeller Consulting, einem Geschäftsbereich der Schweizer Firma ProSeller AG. Der Index wird täglich ermittelt und einmal monatlich für den laufenden Monat fixiert. Er basiert auf den anonymisierten Suchaktivitäten der ICT-Reseller bei Verwendung der Concerto Software-Suite und repräsentiert damit ein jährliches Einkaufsvolumen von ca. 1,5 Milliarden Franken beziehungsweise rund 20’000 Abfragen pro Tag. Concertopro.ch ist der führende Einkaufsmarktplatz für professionelle ICT-Reseller in der Schweiz und wird von der ProSeller AG betrieben.
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