Immer mehr Onlinehändler eröffnen Offline-Stores

Nicht nur immer mehr stationäre Händler betreiben zusätzlich einen Onlineshop. Auch eine wachsende Anzahl klassischer Onlinehändler entdeckt die Welt der Filialgeschäfte für sich. Grosse Anbieter wie Amazon, aber auch kleinere Händler wagen sich in die Innenstädte, dauerhaft oder als Pop-Up-Store für begrenzte Zeit. Die Gründe für diesen Schritt sind dabei je nach Shop unterschiedlich. Neben dem Markenaufbau spielen auch der Aufbau neuer Zielgruppen, Kundenberatung und Vertrauensbildung eine Rolle.
Bei manchen Produkten braucht der Kunde Beratung
Viele Kunden schätzen nach wie vor direkte und kompetente Beratung durch einen Mitarbeiter. Gerade bei Produkten wie Audiosystemen, aber auch bei Brillen ist der Beratungsbedarf oft höher. Auch in der Finanzbranche bevorzugen viele Kunden das persönliche Gespräch mit einem Berater.
Bei anderen Produkten wie Matratzen, Bodenbelägen oder Lautsprecherboxen kann ein Showroom helfen, den Kunden durch direkten Kontakt mit den Produkt von dessen Vorzügen zu überzeugen. Hier reicht in der Regel auch ein Store ohne Lager, bei dem der Kunde die Ware begutachten und bestellen kann. Eine kostenlose Lieferung sollte jedoch selbstverständlich sein.
Nicht jedes Kauferlebnis kann online vermittelt werden
Ein weiterer Grund für Ladengeschäfte ist der Aufbau eines Kauferlebnisses. Dies kann mit Events wie zum Beispiel Kochkursen geschehen, bei denen nebenbei auch über die eigenen Produkte informiert wird. Reine Online-Player tun sich hier bisweilen schwer, trotz aller Bemühungen im Storytelling in den sozialen Netzwerken.
Zudem kann ein Offline-Store auch dazu dienen, die Kunden zu erreichen, welche sich mit dem Onlinehandel schwer tun. So können sich viele Menschen kaum vorstellen, Mode zu kaufen, ohne sie vorher anzuprobieren. Wurde in einem Ladengeschäft das Vertrauen hergestellt, erfolgen oft im Anschluss auch Online-Bestellungen.
Das Geschäft kann auch als Abholadresse für bestellte Ware dienen. Auch eine Funktion als Outlet für den Verkauf von Retouren ist möglich. Hier lassen sich sogar Events inszenieren, um Kunden für Sonderverkäufe anzusprechen. Insgesamt fehlt aber vielen Händlern noch die ganzheitliche Sichtweise, um einen Customer Journey mit Online- und Offline-Elementen zu aufzubauen.
Über Onlinehändler, welche die Welt der Offline-Stores entdecken, berichtete unsere Quelle t3n.
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