Immer mehr Schweizer kaufen ihre Waren bei ausländischen Online-Händlern. Insgesamt haben Schweizer Kunden im vergangenen Jahr 8,6 Milliarden Franken im Internet ausgegeben, davon gingen 1,6 Milliarden an Händler ausserhalb der Schweiz. Damit sind die Umsätze ausländischer Anbieter in den letzten sechs Jahren auf das Dreifache angewachsen. Für die Zukunft wird ein jährliches Wachstum von 20 Prozent erwartet. Der Umsatz steigt somit doppelt so schnell wie der von Schweizer Anbietern.

Die Branche konsolidiert sich

Laut Patrick Kessler vom Verband des Schweizerischen Versandhandels (VSV) steigt mit dieser Entwicklung nicht nur der Preisdruck, sondern es findet eine Konzentration statt. Auf lange Sicht überleben können demnach nur Nischenhändler und die ganz grossen Online-Anbieter. Für mittelgrosse Händler sieht die Zukunft aber alles andere als rosig aus. Auch der stationäre Handel verliert beständig Anteile an Onlinehändler, was sich bereits im Stadtbild bemerkbar macht. Seit 2010 gingen hier Umsätze von beinahe acht Milliarden Franken verloren.

Wenig ausländische Konkurrenz bei Heimelektronik

Die Umfrage des VSV ergab auch, dass im Bereich Heimelektronik der Online-Anteil mit 31 Prozent am höchsten ist und ausländische Anbieter nur eine sehr kleine Rolle spielen. Dies wird vor allem darauf zurückgeführt, dass der Marktführer Digitec schon früh auf diesen Vertriebsweg gesetzt hat. Es wird nicht ausgeschlossen, dass in diesem Segment der Anteil der Online-Verkäufe sogar auf über 50 Prozent steigt.

Über das überdurchschnittliche Wachstum ausländischer Online-Händler berichtete unsere Quelle Inside-Channels.