Zuwachs nach Franken-Freigabe nur Strohfeuer
Rein statistisch ein erfreulicher Februar-Indexwert mit deutlich über Vorjahr und über den Erwartungen liegenden Werten: Der Nachfrageindex gemessen per 15. Februar liegt mit 121 Punkten um 10 Einheiten über Vorjahr und sogar 9 über dem Dezember. Schaut man in die Tagesdaten bis zum 1. März, so ist schnell sichtbar, dass diese hohen Werte nicht nachhaltig sind und direkt nach der Erhebung Mitte Februar die Nachfrage zusammengebrochen ist. Die ICT-Reseller konnten nur kurz vom Preischaos nach Freigabe des Schweizer Franken profitieren.
Analyse
Im Nachgang zur Freigabe des Schweizer Franken im Devisenhandel am 15.1.2015 haben die Grosshändler ab ca. dem 23. Januar 2015 mit massiven Preissenkungen reagiert. Diese waren zum Teil höher als die rechnerische Kaufkraftsteigerung des Franken. Bei einem Franken-EURO Kurs von zeitweise 1:1 bei vorher 1,20 CHF/EUR wären rund 17% Nachlass angemessen gewesen, bei einem Kurs von 1,05 sogar nur 12,5%. Die Preisreduktionen von teilweise über 20% überzogen diesen rechnerischen Wert, so dass sich Einkäufer beim Fachhändler in der zweiten Januarhälfte und anfangs Februar günstig mit Hardware bevorrateten. Bei einem inzwischen wieder über 1,05 CHF/EUR liegenden Franken-Kurs haben sich diese Einkäufe mehr als gelohnt. Inzwischen hat sich das Preisniveau an die neue Situation angepasst und die punktuelle Bevorratung zu einem Nachfrageloch seit Mitte Februar geführt.
Ausblick
Das Strohfeuer in der kurzen Phase der Unsicherheit hat letztendlich keinem genutzt und die Aussichten für die ICT-Reseller bleiben weiter nicht günstig. Es gilt sich gezielt über Data-Based-Management die wenigen Produkte und Segmente herauszusuchen, welche zumindest eine Chance auf Marge und Wachstum haben und auch im direkten Vergleich zu EURO-Importen bei einem Franken-Kurs von 1:1 mithalten können.
Der ICT-ReSeller-Index für den Monat Februar mit einem Nachfrageindexwert von 121 Punkten spiegelt das kurze Strohfeuer nach der Währungsfreigabe durch die Überreaktionen des Grosshandels bei Preisanpassungen wieder. Dieser Verlauf ist über alle Produktkategorien fast gleich zu beobachten, wie man an den Verläufen der Produkt-gruppen Computer, Peripherie und Zubehör sehen kann, welche für mehr als 50% Umsatz beim IT-Reseller stehen:
Zum ICT-ReSeller-Index
Der Index wird täglich ermittelt, monatlich am 15. Kalendertag für den laufenden Monat fixiert und zeitnah von der ProSeller AG an Geschäftspartner kommuniziert. Der Index basiert auf den anonymisierten Suchaktivitäten der ICT-Reseller bei der Verwendung der Concerto-Software-Suite und repräsentiert dadurch ein jährliches Einkaufsvolumen von rund 1,5 Mrd. CHF bzw. rund 20 TSD Abfragen pro Tag auf der Concerto-Plattform.
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Momo10.03.2015 um 17:22
Manchmal muss man als Reseller ja auch Glück haben und gute Margen wie früher machen auch zwischendurch mal Spass :-)