Immer mehr Pakete mit Waren aus China kommen bei uns an, allein im vergangenen Jahr täglich 55’000 Sendungen. Der Versand aus China ist billig, weil der Weltpostverein China noch immer als Entwicklungsland einstuft. Eine Erhöhung der Gebühren wurde zwar inzwischen beschlossen, aber in kleinen Schritten und auf mehrere Jahre verteilt. Ausserdem sind viele Pakete nicht oder nicht korrekt für den Zoll deklariert. Doch mittlerweile fordern viele Händlern von der Politik Widerstand.

Ganze Container zurückschicken?

Dem Schweizer Zoll entgehen durch zu niedrig angegebene Warenwerte pro Jahr Einnahmen von etwa 20 Millionen Franken. In anderen Ländern wie Österreich werden die ankommenden Container stichprobenartig kontrolliert. Sind zu viele Sendungen falsch oder gar nicht deklariert, wird der gesamte Container zurückgeschickt. Einige Unternehmen wie Digitec Galaxus fordern ein solches Vorgehen nun auch in der Schweiz, doch fehlt dafür eine rechtliche Grundlage.

Neues Gesetz mit Lücken

2019 tritt das neue Mehrwertsteuer-Gesetz in Kraft. Dann sollen auch chinesische Händler mit mehr als 100’000 Franken Jahresumsatz grundsätzlich steuerpflichtig werden. Doch dafür müssen sich die Händler in der Schweiz registrieren, was kaum geschehen wird. Alibaba sieht die bei Aliexpress und anderen Plattformen aktiven Händler in der Verantwortung, geltende Vorschriften einzuhalten. Eine Lösung des Problems wird also noch auf sich warten lassen.

Über den Widerstand gegen Billigpakete aus China berichtete unsere Quelle watson.ch.