Roboter im Tourismus – Fluch oder Segen?

20.01.2020 / von Seraina Rossi / Lesezeit 2 Minuten

Dass Roboter beziehungsweise Maschinen im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung den Menschen in vielen Bereichen als Arbeitskraft schon abgelöst haben, ist kein Geheimnis. Roboter werden auch bereits in der Bau-Branche oder im Detailhandel eingesetzt. Zudem ersetzen sie den Menschen in der Logistik. Vergleichsweise neu ist nun der Ansatz, mithilfe künstlicher Intelligenz das Tourismus-Segment umzukrempeln. Wie das geht, zeigt das chinesische E-Commerce-Unternehmen Alibaba mit seinem Flyzoo Hotel.

Ins Hotel mit einem Lächeln einchecken, vom Aufzug direkt per Gesichtserkennung in das richtige Stockwerk gefahren und von der Kamera an der Zimmertür automatisch hereingelassen werden – was wie das Skript eines erfolgreichen Science-Fiction-Filmes klingt, ist inzwischen im Flyzoo Hotel in Hangzhou, das vom chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba betrieben wird, schon Realität. Das Hotel ist in Weiss gehalten, auf das Wesentliche reduziert und kommt genauso wie sein Konzept in allen Belangen futuristisch daher.

Steuerung mittels Lautsprechern

Doch in der Verwendung intelligenter Kameras, die die Gäste einwandfrei identifizieren können, erschöpft sich die Idee des Flyzoo Hotels noch nicht. Vielmehr können Gäste unter anderem auf dem Zimmer mithilfe intelligenter Lautsprecher namens Tmall Genie eine Bestellung aufgeben, wenn sie Hunger oder Durst verspüren. Momentan verstehen sie allerdings ausschliesslich die chinesische Sprache – ausländische Gäste können allerdings alles per App steuern.

Roboter als stumme Diener

Im Flyzoo Hotel gibt es wenig menschliches Personal. Wer im Fitness-Studio trainieren will, erhält nicht Instruktionen vom Personal Trainer, sondern von einem digitalen Avatar. Der erfrischende Drink danach wird von einem Roboter gemixt und serviert – spannende Gespräche mit dem Barkeeper? Fehlanzeige.

Das Hotel ist nur ein Prototyp. Die Entwicklung ist spannend und beängstigend zugleich. Wie Roboter Prozesse in der Tourismus-Branche umgestalten, vereinfachen und sterilisieren, berichtete unsere Quelle nzz.ch.

Kommentar der Redaktion: Was erwartet uns noch?

„Werden die Erdbeeren den Menschen ausrotten„, fragte sich im 2018 die Concerto-Redaktion. Die digitale „Umkrempelung“ ist bisher nicht langsamer geworden oder gar fertig. Langsam scheint es eher, dass wir noch am Anfang stehen. Was wird uns das neue Jahrzehnt bringen? Rückblickend auf die letzten 10 Jahre und dem gegenwärtigen Speed der Entwicklung kann sich jeder selber ausmalen, wohin die Reise geht! Wer nicht mitmacht, wird die Konsequenzen früher oder später zu spüren bekommen.