Talk: Welche Artikel sind jetzt gefragt?

Michael McGarty berichtet uns noch einmal über die Einflüsse und Herausforderungen in dieser schwierigen Corona-Zeit. Daniel Rossi war in der Channel-Talk Interview-Reihe mit Michael McGarty, Geschäftsführer der conaXess GmbH in Thun im Gespräch.
Daniel Rossi: Sind jetzt bestimmte Artikelgruppen ganz besonders gefragt?
Michael McGarty: In unserem Geschäft nicht. Wenn ich jedoch beobachte, wo unsere Lieferanten Engpässe haben, dann haben sie im Frühling wahrscheinlich sehr viele Webcams verkauft. Denn alle haben ein Notebook, ein Smartphone oder ein Tablet mit integrierter Kamera. Wer braucht da noch eine Webcam. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Und trotzdem waren diese immer ausverkauft. Auch Drucker waren, zumindest im April, Mai und Juni 2020, zum Teil ausverkauft. Auch bei den Monitoren und Laptops herrschte Knappheit.
Nun stelle ich fest, dass es schon wieder in diese Richtung geht, obwohl die Produktionen, im Vergleich zum ersten Lockdown, voll am Laufen sind. Entweder ist die Nachfrage so gross, dass zu wenig produziert werden kann, oder die Verteilung funktioniert nicht richtig. Bei uns im kleinen, lokalen Umfeld kann ich keine grössere Nachfrage nach bestimmten Produkten feststellen. Bei uns geht es in erster Linie um Dienstleistungen wie zum Beispiel Cloudservices einrichten und diese sind natürlich mengenmässig nicht so limitiert wie Hardware.
Sind in Zukunft besondere, unterschiedliche Angebote für Firmen- und Privatkunden wichtig?
Gegen das habe ich mich bei der Gründung der Firma ausgesprochen. Ich bin für eine Gleichbehandlung von Privaten und Geschäften. Ich möchte nicht, dass ich Privatkunden weniger schätze, weil wir weniger damit verdienen. Ich möchte eine faire und transparente Preispolitik. Sei es auf Minuten oder auf eine Viertelstunde genau – je nachdem, ob es Remote oder vor Ort ist. Ich bin auch kein Fan von Vorauszahlungen, wo man Geld erhält für Leistungen, die der Kunde eigentlich gar nicht benötigt.
Gibt es irgendwelche Produkte, die Sie sich wünschen und die es noch nicht gibt?
Tausende. Jedes Produkt erfährt irgendwo Verbesserungen. Wir leben heute in einer Zeit, in welcher Millionen von Menschen an Millionen von Produkten arbeiten können. Wir können mit Denkleistung Verbesserungen an Hard- und Software, an der Ergonomie wie auch am Handling vornehmen. Und ich freue mich ab jedem Produkt, welches noch ein bisschen besser wird. Dann gibt es noch die Produkte, die weit in der Zukunft liegen, also noch als ferner Wunsch bestehen, wie beispielsweise Erlebnisse mit Augen, Ohren und der ganzen Sensorik, ohne dass ich physisch irgendwo anwesend sein muss. Also eine Weiterentwicklung der heutigen VR.
Wie glauben Sie Ihren Geschäftserfolg halten zu können, resp. wie können Sie neue Geschäftspotentiale und somit mehr Umsatz erreichen?
Also ich bin 1992 mit meiner Informatiker-Lehre in die IT-Welt eingestiegen. Hier hat sich wahnsinnig viel verändert. Heute ist der Hardwarehandel oft nur noch ein lästiges Nebenher, bzw. ein notwendiges Übel, um den Kunden behalten zu können, damit er Dienstleistungen bezieht. Dienstleistungen selber sind auch am Zurückgehen, da die Hardware langlebiger geworden ist. Auch das Ersetzen von Geräten wird heute vielfach vom Kunden selbst gemacht, da es nicht mehr so kompliziert ist wie früher.
Ich sehe das Potenzial bei kleineren Unternehmen, die keine grossen Lösungen brauchen, sondern eher NAS-Lösungen, Sharepoints oder Cloud-Lösungen. Man sollte die Kunden nicht einfach mit einer Lösung beglücken, die man dabei schlüsselfertig zur Verfügung stellt. Wir sollten heute sogleich auch direkt das Personal schulen und mit dem Admin oder Superuser jeweils anschauen, welche Rollouts kommen werden, die für sie interessant sein könnten. Ich glaube, das Ganze geht mehr in Richtung Betreuung und Schulungsbereich.
Wenn Sie einen persönlichen Wunsch frei hätten, welcher wäre dieser?
Mein Wunsch ist, dass ich nie den Spieltrieb und den Entdeckergeist verliere. Durch das bleibt das Leben spannend und inhaltsvoll.
Herzlichen Dank an Michael McGarty für das spannende Interview.
Zum Interview Teil 1: Online-Talk: Michael McGarty erzählt
Zum Interview Teil 2: Herr McGarty: Wie geht es weiter nach dieser Krise?
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Daniel Rossi
ProLead-Spezialist
daniel.rossi@proseller.ch
Tagged conaXess GmbH, Interview, Channel Talk, Coronakrise