Nicht erst seit den aktuellen Vorwürfen gegen den Mobiltelefon-Hersteller Huawei wird vermutet, dass Hersteller in ihre Geräte bei Lieferung bereits Werkzeuge zur Spionage eingebaut haben. Diese Hintertüren (Backdoors) können beim Einsatz in kritischer Infrastruktur wie Wasser- oder Energieversorgung grossen Schaden anrichten. Daher ist nicht nur die Vermeidung der Malware-Infizierung wichtig, sondern auch die genaue Prüfung neuer Hard- und Software. Experten fordern inzwischen eine unabhängige Prüfinstanz.

Unabhängiges Prüfinstitut gefordert

Im Verteidigungsdepartement sollen zusammen mit Lieferanten nun neue Lösungen gesucht werden. Das geplante Informatiksicherheitsgesetz wurde vom Nationalrat aufgeschoben, daher fehlt für einige Bereiche die rechtliche Grundlage. Ausserdem möchte der Verband ICT Switzerland ein Prüfinstitut gründen, welches entweder im europäischen Verbund oder ähnlich wie die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt (Empa) arbeiten soll. Ein Konzept soll im Sommer präsentiert werden.

Über Hintertüren in Hard- und Software berichtete die Neue Zürcher Zeitung.