Wettbewerb nimmt weiter zu

10.04.2024 / von Thomas Czekala / Lesezeit 3 Minuten

Hardware verliert weiter an Bedeutung

Mit einem Rückgang zum Vormonat von -1% verliert der März 2024 saisonbedingt nur leicht und bleibt weiter auf sehr niedrigem Niveau. Sowohl die technologische als auch die wirtschaftliche Gesamtsituation liefern weder global noch national in der Schweiz die nötigen Impulse für IT-Anschaffungen. Eine Trendumkehr ist aktuell nicht in Sicht.
Die Preise für ICT-Artikel im Channel verlieren weiter deutlich und sind in den letzten 12 Monaten über das Gesamtsortiment mit rund 26% zurückgegangen. Hierbei sind zum einen spürbare Preisreduktionen auf Artikel-Ebene aber auch nachhaltige Sortiments-Effekte zu beobachten. Mit dem weiteren Trend zur Cloud werden lokale, dezentrale, grössere und höherpreisige Rechner immer weniger über den ICT-Reseller nachgefragt. Die Durchschnittspreise je Kaufanlass im Channel sinken entsprechend.

Einkäufer generell zurückhaltend

Während die Nachbarländer bereits in überfälligen Rezessionen stecken, steht die Schweiz mit dem starken Franken und einer vom Euro-Raum abgetrennten Wirtschaft noch halbwegs gut da. Die Indices zum Verhalten der Einkaufsmanager liegen aber auch in der Schweiz seit über einem Jahr unterhalb der Wachstumslinie (siehe Einkaufsmanager Index PMI Schweiz). Insbesondere die Beschaffung von Hardware wird weiter reduziert oder hinausgezögert. Dienstleistungen sind dagegen weiter auf Wachstumskurs, was bei den ICT-Resellern mit der «Drei-Bein-Strategie» (Beratung, Handel, Services) den schlechten Handelsumsatz mehr als kompensieren dürfte.

Konsolidierung der Märkte

Andere Branchen haben es vorgemacht und die IT macht hier keine Ausnahme: Kleine Unternehmen können immer weniger im Wettbewerb bestehen. Steigende Anforderungen bzgl. Regulierung aber auch die immer höher werdenden nötigen Investitionsbudgets sorgen für eine natürliche Selektion. Neu kommt hinzu, dass es kleine Firmen mit unter 200 Mitarbeitern auf dem Arbeitsmarkt immer schwerer haben. Grössere Organisationen können dem Fachkräftemangel tendenziell besser begegnen.

Professionalisierung sichert Wettbewerbsfähigkeit

Phasen mit einem hohen Wettbewerbsdruck wie die gegenwärtige sind auch in Zukunft keine Ausnahme, sondern die Norm. Die Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs der letzten 15 Jahre war eine Besonderheit, die durch billiges Geld und stabile politische Strukturen viele Geschäftsmodelle begünstigt hat.

Erfolg wurde früher erreicht und wird auch zukünftig durch den Einsatz von effektiveren und leistungsfähigeren „Werkzeugen“, kontinuierliche Verbesserungen, konsequentes Lernen und starke Partnerschaften erzielt – und das alles im Sinne der Kunden. Dabei ist es entscheidend, vom Ende her zu denken, das heisst, von den Bedürfnissen der Kunden aus. Die richtigen „Werkzeuge“ müssen also rückwärts abgeleitet werden.

Genau das wird im Vertriebskanal jetzt die Spreu vom Weizen trennen und über den Erfolg entscheiden: Sicher wird die innovative Gruppe von Resellern, die vorausschauend agieren die besseren Karten haben. Diese bieten ihren Kunden zusammen mit starken Partnerschaften entscheidende Vorteile, die ihr Leben verbessern, und als Ergebnis nutzen diese Kunden ihre angebotenen Services mit Begeisterung. Die Entscheidung trifft jeder für sich selbst.