Auf dem Schweizer Markt ist es für ICT-Reseller nicht immer einfach. Konkurrenz aus dem Ausland und der wachsende Onlinehandel drücken die Umsätze. Für das Concerto-Team war Daniel Rossi unterwegs in Obfelden, um im Rahmen der Reihe „Channel Talk unplugged“ mit Peter Pinter von Pinter Engineering zu sprechen. Der Alleinunternehmer bietet seinen Kunden IT-Beratung, Services sowie Netzwerkverkabelung bis hin zu Installation und Konfiguration von Servern an.

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Daniel Rossi: Gibt es einen Hersteller, mit dem Sie sehr zufrieden sind?
Peter Pinter: Bei Servern Hewlett-Packard. PCs baue ich zu 90 Prozent selbst und Notebooks kaufe ich querbeet.

Aus welchem Grund sind Sie mit ihm zufrieden?
HP Produkte kenne ich und habe auch viele Ersatzteile selber an Lager. Bei den Notebooks schaue ich, was gerade passt und im Angebot ist. Dort ist es mir egal ob HP, Lenovo oder Acer draufsteht.

Gibt es einen Distributor, mit dem Sie sehr zufrieden sind?
Alltron und Also.

Aus welchem Grund sind Sie mit ihm zufrieden?
Bei Alltron weiss ich, dass wenn ich bis um 17 Uhr bestelle, ich die Artikel am nächsten Morgen im Haus habe. Auch mit der Also arbeite ich gut und gerne zusammen.

Gibt es ein Produkt für Sie, wo die Marge noch okay ist?
Die Marge ist eigentlich immer OK. Ich kalkuliere den Verkaufspreis anhand von meinem Einkaufspreis. Klar gehe ich manchmal auch auf Preisvergleichsplattformen und schaue mir dort die Preise an und passe anschliessend meine Marge an.

Was halten Sie generell vom Online-Handel?
Es kommt auf das Segment darauf an. Für den End-User sicherlich etwas sehr Gutes. Ich selbst hatte einen Onlineshop bis 2009 und habe dann bemerkt, dass es für unser Kundensegment nichts bringt. Meine Kunden wissen ja selber nicht genau, was sie brauchen und sind mit den Auswahlmöglichkeiten im Onlineshop überfordert.

Was halten Sie von den Online-Preisvergleichsplattformen (z.B. Toppreise.ch)?
Ich brauche diese Suchmaschinen, um zu schauen, wo ich mit meinen Preisen stehe. Manchmal muss ich dann bei den Lieferanten Druck machen, da es nicht sein kann, dass ich mehr bezahlen muss als der End-User über die Preissuchmaschine. Falls es nicht geht, soll der Kunde das Produkt direkt dort kaufen.

Wie beurteilen Sie ausländische Online-Anbieter (z.B. Amazon)?
Solange der Schweizer Zoll hier noch nachhilft, sehe ich hier noch keine Konkurrenz. Auch werden die Leute, die nicht schon heute bei Digitec oder so einkaufen, nicht auf ausländische Anbieter wechseln.

Und sehen Sie hier eine Bedrohung für den schweizerischen Markt?
Für mein Kundensegment nicht. Jedoch werden die grossen Player zu kämpfen haben.

Wie sind die letzten Geschäftsjahre verlaufen? Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?
Durch die Zusammenarbeit mit anderen Firmen sind wir am Hochfahren. Es wird weniger Umsatz geben, aber der Gewinn wird sich steigern. Denn wir verkaufen immer mehr Dienstleistungen und weniger Hardware.

Was ist Ihr „Erfolgsrezept“ im Kampf um Marktanteile bzw. was hebt Ihre Firma von Mitbewerbern ab?
Man muss sich bekannt machen. Ich zum Beispiel bin Mitglied in einem Business-Club, in dem man immer wieder neue Kontakte knüpfen kann.

Expandiert Ihr Unternehmen in der nächsten Zeit?
Nein, ich bleibe Alleinunternehmer.

Haben Sie schon einmal über eine Nachfolgeregelung nachgedacht?
Ja, und mit einem halben Auge suche ich auch bereits nach einem Nachfolger.

Mit welchen Worten würden Sie Ihre aktuelle Geschäfts-Situation zusammenfassen?
Ein bisschen stressig, teilweise intern bedingt, denn ich sollte meine eigene EDV wieder mal auf den neuesten Stand bringen.

Woher nehmen Sie die Kraft für den Alltag? Wie tanken Sie auf, um die Herausforderungen zu bewältigen?
Ich habe drei Hobbys. Zum Einen gehe ich mit meinem Motorboot auf den See, dann habe ich 8 Oldtimer, die man ab und zu bewegen darf und auch ein wenig daran herumschrauben kann, und schliesslich fotografiere ich an Oldtimer-Anlässen.

Haben Sie noch einen guten Witz oder einen Spruch, den Sie uns gerne mitteilen möchten?
Manchmal muss man die Kunden zu Ihrem Glück zwingen.