22.07.2020 / von Seraina Rossi / Lesezeit 3 Minuten

Die AWARDIC GmbH in Kaltbrunn setzt mit drei Mitarbeitern Netzwerkprojekte um, betreibt einen eigenen Internet-Server und verkauft Hardware. Um für die Interview-Reihe „Channel Talk unplugged“ herauszufinden, was Schweizer Reseller bewegt, hat sich Daniel Rossi vom Concerto-Team mit dem Mitinhaber Marcel Hofstetter getroffen. Hofstetter erzählte von der Lage seines Unternehmens auf dem nicht immer einfachen Schweizer Markt und seinen Erwartungen für die Zukunft.

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Daniel Rossi: Gibt es einen Hersteller, mit dem Sie sehr zufrieden sind?
Marcel Hofstetter: Acer.

Aus welchem Grund sind Sie mit ihm zufrieden?
Weil sie uns von klein auf unterstützt haben.

Gibt es einen Distributor, mit dem Sie sehr zufrieden sind?
Alltron.

Aus welchem Grund sind Sie mit ihm zufrieden?
Alltron hat das Sortiment, welches wir brauchen.

Gibt es einen Distributor, bei dem Sie Optimierungspotenzial sehen?
Bei allen anderen.

Wo genau sehen Sie das Optimierungspotenzial?
Die Shop-Portale lassen bei den anderen zu wünschen übrig, denn diese sind zum Teil sehr unübersichtlich.

Was halten Sie generell vom Online-Handel?
Wir brauchen dieses auch. Doch wird es immer Sachen geben, die wir nicht online einkaufen. Ich persönlich probiere etwa Kleider und Schuhe noch immer gerne im Laden an. Es wird sicher immer mehr in den Onlinehandel verlagert, doch wird es den Offlinemarkt, auch wegen der sozialen Kontakte, immer geben.

Was halten Sie von den Online-Preisvergleichsplattformen (z.B. Toppreise.ch)?
Von diesen sind wir natürlich nicht sehr begeistert. Jedoch benutze ich diese selber auch. Ich benutze es vor allem, um zu schauen, wer welches Produkt und zu welchem Preis anbietet. Man sollte sich bewusst sein, dass sich die Kunden dort auch die Preise anschauen. Bevor wir etwas offerieren, gehen auch wir auf solche Plattformen, um die Preise anzuschauen.

Wie beurteilen Sie ausländische Online-Anbieter (z.B. Amazon)?
Amazon kenne ich persönlich nicht wirklich. Diese sind momentan ja auch preislich nicht im grössten Kampfbereich. Bei Alibaba bestelle ich als Privatkunde auch relativ oft. Ich bekomme dort zum Teil die gleichen Artikel für ein Viertel vom hiesigen Preis und solche Produkte, die sonst Online nicht verfügbar sind.

Und sehen Sie hier eine Bedrohung für den schweizerischen Markt?
Nein, ich sehe hier keine direkte Bedrohung. Denn wer qualitativ einkaufen will, wird nach wie vor im Schweizer Markt einkaufen. Und die Stärke vom Schweizer Markt ist ja nicht, chinesische Produkte zu verkaufen. Ich sehe es eher als eine Chance. Denn wenn wir durch diese gewisse Produkte günstiger einkaufen können, haben wir mehr Geld zur Verfügung, um dieses für Schweizer Produkte auszugeben.

Was ist Ihr „Erfolgsrezept“ im Kampf um Marktanteile bzw. was hebt Ihre Firma von Mitbewerbern ab?
Ein Rezept haben wir nicht wirklich. Wir sind natürlich sehr stark vor Ort. Viele unserer Kunden können wir sogar mit dem Fahrrad erreichen. Vieles geht über den persönlichen Kontakt. Jedoch haben wir auch viel persönlichen Kontakt zu Menschen, die nicht mal wissen, was wir anbieten. Hier können wir sicher noch den einen oder anderen Kunden dazugewinnen.

Expandiert Ihr Unternehmen in der nächsten Zeit?
Nein, wir haben momentan keine Expansion geplant.

Haben Sie schon einmal über eine Nachfolgeregelung nachgedacht?
Bisher noch nicht.

Mit welchen Worten würden Sie Ihre aktuelle Geschäfts-Situation zusammenfassen?
Herausfordernd, spannend und konstant.

Woher nehmen Sie die Kraft für den Alltag? Wie tanken Sie auf, um die Herausforderungen zu bewältigen?
Fahrrad- und Skifahren. Am Wochenende fotografieren wir meistens auf Partys, bei welchen wir unter jungen Leuten sind und der Montagabend ist für den Chor reserviert. Ausserdem verwalten wir noch die Liegenschaft, in welcher wir unser Büro haben wie auch eine Nachbarliegenschaft. Dies gibt auch immer einiges zu tun gibt… da ist auch mal ein Bohrhammer oder handwerkliches Geschick gefragt.

Haben Sie noch einen guten Witz oder einen Spruch, den Sie uns gerne mitteilen möchten?
Was ist weiss, klein, leicht und viereckig? – Ein Pingpongklötzchen ;-)