Digitalisierung fehlt Innovation und Zeit
IT geht Schwung verloren
Mit einem Rückgang zum Vormonat von -21% verliert der Dezember 2023 relativ gesehen genauso viel wie im Zeitraum im Vorjahr 2022. Der von August bis Oktober 2023 zu beobachtende positive Trend konnte sich im November und Dezember nicht bestätigen. Mit -7% liegt der Dezember unter seinem Vorjahresmonat.
Mit im Durchschnitt -16% wurden IT-Artikel deutlich günstiger verkauft als noch im letzten Monat des Vorjahres. Die Lager bei den Distributoren sind voll und der spürbare Mehrwert neuer Geräte wird immer geringer. Kunden müssen zunehmend über den Preis zum Kauf motiviert werden.
Über das ganze Jahr 2023 ist der ICT-Reseller-Index um -15% zurückgegangen. Die beiden positiven Zwischenhochs im Frühsommer und Frühherbst des Jahres konnten sich nicht gegen die generell schwache Nachfrage über das gesamte Jahr durchsetzen.
Zwischenphase vor Neustart
Aktuell reicht die bestehende ICT-Infrastruktur für die wesentlichen Funktionen im Alltag und die heute etablierten Prozesse. Natürlich gibt es noch viele Bereiche, die auf ihre Digitalisierung warten und optimiert werden könnten. Es fehlt aber zunehmend an den dafür nötigen Ressourcen. Mitarbeiter und Konsumenten haben den bestehenden Status Quo der neuen digitalen Welt noch nicht in dem Masse akzeptiert, wie es von der ICT-Industrie gewünscht wäre.
Für die nächste Phase der digitalen Transformation braucht es bei den Anwendern wieder freie Zeitfenster und plausible, sichtbare Nutzen um sich damit zu beschäftigen. An beidem fehlt es zur Zeit gerade. Die Hoffnung liegt bei vielen auf dem Einsatz der künstlichen Intelligenz und der Entlastung im Alltag durch die KI.
Mit KI neu Arbeiten
Die letzten 12 Monate haben gezeigt, dass gerade viele administrative, aber auch kreative und konzeptionelle Tätigkeiten durch die Verwendung von KI spürbar einfacher und im Ergebnis besser erledigt werden können. Zunehmend mehr Menschen machen diese positive Erfahrung.
Auch stellen immer mehr Personen fest, dass die KI auch für die Optimierung und Fokussierung der eigenen Arbeitsbereiche verwendet werden kann. Für eine erste Analyse und Lieferung von möglichen Ideen braucht es lediglich einen anonymen kostenlosen Prompt bei ChatGPT. Selbstverständlich müssen dann diese Vorschläge noch gründlich geprüft und optimiert werden.
ICT-Reseller haben damit eine historische Chance: Ihren Kunden und deren Mitarbeitern dabei aktiv helfen wieder mehr persönliche Zeit und Klarheit im Kopf zu bekommen. Damit wäre der Weg frei, um die nächste Phase der digitalen Transformation einzuleiten.
Senior Partner
ProSeller AG
thomas.czekala@proseller.ch
Thomas Czekala ist Verwaltungsrat der ProSeller AG. Er hat in diversen Rollen als Controller und Data Analyst gearbeitet. So z.B. als Group Controller der Scout24 AG und CFO der JobScout24 International AG. Er ist als Gesellschafter, Beirat, Verwaltungsrat und Consultant in verschiedenen Branchen aktiv und hat dadurch Einsicht in viele aktuelle Trends.
Zum ICT-ReSeller-Index
Der Index ist ein Service der ProSeller AG, die mit der Applikation Concerto unangefochten der grösste B2B Online-Marktplatz für ICT-Artikel in der Schweiz ist. Der Index wird täglich ermittelt und einmal monatlich für den laufenden Monat fixiert. Er basiert auf den anonymisierten Beschaffungsaktivitäten der ICT-Reseller bei Verwendung von Concerto und repräsentiert damit ein jährliches Einkaufsvolumen von ca. 1,2 Mrd. CHF bzw. rund 20 TSD Abfragen pro Tag. Concerto bündelt und harmonisiert täglich die aktuellen Daten von mehr als 60 angeschlossenen Distributoren mit über 1.3 Mio. verfügbaren Artikeln von über 7’000 Herstellern. Für über 2‘300 Einkäufer und damit 90% aller relevanten Schweizer ICT-Reseller stellt „Concerto“ damit seit 2001 das digitale Rückgrat ihres Ein- und Verkaufs von ICT-Artikeln dar.
Tagged Digitalisierung, ICT-Index, ICT-ReSeller-Index, Business to Net