18.03.2020 / von Seraina Rossi / Lesezeit 3 Minuten

Für das Concerto-Team ist Pascal Metzler unterwegs, um mit Interviews in der Reihe „Channel Talk unplugged“ aus erster Hand die Einschätzung der Lage von Schweizer ICT-Resellern zu erfahren. In dieser Folge hat er sich mit dem Geschäftsführer des Unternehmens Sprecher EDV in Arlesheim, Christoph Sprecher, unterhalten. Sprecher EDV bietet Hardware, Installationen, IT-Beratung und Services an und beschäftigt zwei Mitarbeitende. Darüber hinaus wird ein Webshop betrieben.

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Pascal Metzler: Gibt es einen Hersteller, mit dem Sie sehr zufrieden sind?
Christoph Sprecher: Wir sind mit HP und Lenovo besonders zufrieden.

Aus welchem Grund sind Sie mit ihm zufrieden?
Es ist wichtig, einen gewissen Status beim Hersteller zu haben. Wir sind dank entsprechendem Umsatz HP-Silver Partner, was Gold wert ist. Ebenso schätzen wir die Partnerschaft mit Lenovo (Premium Business Partner). Meiner Meinung nach sind dies die beiden TOP-Brands. Wünschenswert wäre für uns eine striktere Trennung im Vertrieb von Consumer und Businessgeräten, letztere sollten nur via Fachhandel erhältlich sein.

Gibt es einen Distributor, mit dem Sie sehr zufrieden sind?
Bei den Distributoren arbeiten wir gerne mit Tech Data, Alltron und Ingram zusammen.

Aus welchem Grund sind Sie mit ihm zufrieden?
Zu diesen Firmen pflegen wir seit Jahren sehr guten Kontakt. Die Distributoren sind jedoch etwas im Dilemma, da vielfach Produkte im Onlinehandel günstiger zu haben sind.

Gibt es ein Produkt für Sie, wo die Marge noch okay ist?
Im Projektgeschäft mit HP und Lenovo sind wir recht zufrieden.

Was halten Sie generell vom Online-Handel?
Der IT-Markt ist in einer schwierigen Lage und es wird nicht einfacher. Wer sich als Fachhändler nicht schon vor Jahren darüber Gedanken gemacht hat, nicht nur auf Handel zu setzen, hat schlicht keine Chance mehr. Dieser Markt wurde insbesondere von den grossen Konzernen kaputt gemacht. Heute ist es so dass Onliner wie Digitec bestimmte Produkte im Preis massiv unterbieten, was für kleinere Firmen ein grosses Problem darstellt Die grossen Chancen sehe ich in der Kundenbindung, dem Mehrwert, und der Exklusivität sowie in der Neukunden-Akquisition.

Wie beurteilen Sie ausländische Online-Anbieter (z.B. Amazon)?
Durch Anbieter wie Amazon zeichnet sich ein weiteres Ladensterben ab. Wir müssen uns dagegen abgrenzen mit speziellen Service-Dienstleistungen und optimaler Kundenbetreuung.

Wie sind die letzten Geschäftsjahre verlaufen und wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?
Die letzten Jahre waren zwar erfolgreich, aber durch den Einfluss des Onlinehandels und der harten Konkurrenz sind wir aufgefordert, kreativ und innovativ zu bleiben.

Was ist Ihr „Erfolgsrezept“ im Kampf um Marktanteile?
Kontinuität, optimale Grösse für zeitnahe Aktionen, regelmässige Qualitätskontrollen der Firmenprozesse und das Anstreben einer hohen Kundenzufriedenheit.

Spezielle Dienstleistung Ihres Unternehmens?
Installation und Vertrieb Avast Cloud Care und Avast Managed Services, Dialogik Lohn, auf Kunden abgestimmte Lösungen.

Expandiert Ihr Unternehmen in der nächsten Zeit?
Nein, eine Expansion zur Zeit nicht geplant, wir bleiben offen und schliessen diese auch nicht ganz aus.

Haben Sie schon einmal über eine Nachfolgeregelung nachgedacht?
Nein, bisher war das für uns noch nicht Thema, lacht.

Mit welchen Worten würden Sie Ihre aktuelle Geschäfts-Situation zusammenfassen?
Vieles emigriert in die Cloud, was uns neue Perspektiven eröffnet.

Woher nehmen Sie die Kraft für den Alltag? Wie tanken Sie auf, um die Herausforderungen zu bewältigen?
Meine Familie, die Natur und unser Hund geben mir Kraft für den Alltag. Zudem spiele ich Saxophon, ich liebe unter anderen den alten Jazz aus New Orleans.

Haben Sie noch einen guten Witz oder einen Spruch, den Sie uns gerne mitteilen möchten?
„Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.“ (Jean Anouilh)