ICT-Index: Ostern macht Strich durch die Rechnung
Auswirkungen von Ostern auf die Umsätze
In der Betrachtung des ICT-Reseller-Indexes auf Tagesbasis der letzten Jahre ist erkennbar, dass jeweils nach Ostern der ICT-Reseller einen Einbruch zu verzeichnen hat. Dieser kann zum einen durch die kleinere Nachfrage der Kunden kommen, aber auch durch geringere Aktivitäten des IT-Händlers. Feiertage und Ferien sind durch Ostern und Pfingsten auf beiden Seiten gehäuft zu beobachten. Je nach Lage von Ostern sind deshalb auch die Handelsumsätze betroffen, bzw. verschont worden.
Der im Vergleich zum Vorjahr gute März hat auch vom Oster-Effekt profitieren können, lag Ostern 2016 doch sehr früh im Jahr und 2017 eher spät. Die erst diese Woche vom Bundesamt für Statistik (BFS) euphorisch gefeierten guten März-Zahlen im Detailhandel (siehe z.B. Handelsblatt) sind deshalb auch mit Vorsicht zu geniessen. Ob nämlich die im Mai vom BFS kommenden Zahlen für den April weiter gut sind oder sich ähnlich wie beim ICT-Reseller korrigieren, wird spannend.
Trotz Einbruch im April weiter auf Kurs 2016
Unabhängig von diesen saisonalen Effekten liegt das Jahr 2017 kumuliert als Ganzes betrachtet weiter stabil auf Vorjahresniveau. Der leichte Vorsprung aus März wurde im April zwar wieder aufgebraucht, aber der Gesamttrend ist ungebrochen. Damit wird weiter die bereits in den Vormonaten entwickelte These bestätigt, dass sich die Handelsumsätze beim Reseller zumindest stabilisieren können und die Talfahrt der letzten Jahre zumindest für den Moment eine Pause macht.
Dienstleistungen und Reseller-Verbünde als Chance
Neben dem Handelsumsatz kann die Mehrheit der ICT-Reseller inzwischen gute Geschäfte im Dienstleistungsbereich verbuchen. Hier sind die Margen weiter interessant. Der Kunde erwartet nach wie vor die Lieferung von Hard- und Software, so dass ein Verzicht auf die Handelsaktivitäten für die meisten Reseller nicht in Frage kommt. Trotzdem prüfen viele Reseller bereits, wie sie diesen doch aufwändigen Geschäftsbereich zukünftig für sich einfacher abbilden können. Strategische Partnerschaften sind hier eine präferierte Option, die auch zur Verbesserung der Dienstleistungsumsätze führen soll.
Eine Herausforderung für die ICT-Händler sind auch die immer höher werdenden Ansprüche der sich weiter konsolidierenden Hersteller sowie die zunehmend in den Schweizer Markt drängenden ausländischen Fullservice-Anbieter. Gerade im Hinblick darauf werden sich wohl zukünftig vor allem grössere Schweizer Reseller und Reseller-Verbünde behaupten können.
Thomas Czekala
Verwaltungsrat ProSeller AG
→ Bericht auf IT-Markt
→ Bericht auf Inside Channels
Über den Autor: Thomas Czekala ist Partner, Gesellschafter und Verwaltungsrat der ProSeller AG. Er hat zudem Mandate verschiedener anderer Firmen im Umfeld von Digitalisierung, Marktplätzen und weiteren innovativen Trends. Zusammen mit dem ProSeller-Team baut er für Kunden neue Marktplätze auf und arbeitet an der Weiterentwicklung des firmeneigenen ProSeller B2B E-Commerce-Marktplatzes auf Concertopro.ch, der inzwischen ein jährliches Einkaufsvolumen von über 1,5 Milliarden Franken verarbeitet. Er berät und hält Vorträge zu Fragen der Digitalisierung und Transformation. Als zertifizierter SAFe 4 Agilist und ehemaliger Manager und Gesellschafter der Scout24-Gruppe beherrscht er die modernen Projektmanagement- und Führungsmethoden im unsicheren Innovationsumfeld und kann auf ein breites Feld von Erfahrungen zurückgreifen.
Zum ICT-ReSeller-Index
Der Index wird täglich ermittelt und einmal monatlich für den laufenden Monat fixiert. Er basiert auf den anonymisierten Suchaktivitäten der ICT-Reseller bei Verwendung der Concerto-Software-Suite und repräsentiert damit ein jährliches Einkaufsvolumen von ca. 1,5 Milliarden Franken bzw. rund 20’000 Abfragen pro Tag.
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